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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 114

1911 - Trier : Lintz
114 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Abb. 27. Talformen. a) V-förmiges Tal, b) v-förmiges Tal, c) Terrassental, d) Muldental. gleichung der Gefällunterschiede. Ströme, die dies bald erreicht haben, nennt man fertige, die anderen unfertige Ströme. Stromschnellen und Wasserfälle bezeichnen die unfertigsten Stellen des Stromlaufes. Jeder Wasserfall wandert rückwärts, der Niagara-Fall z. B. auf der kanadischen Seite jährlich um 66 cm. Die großartigsten Beispiele der Fluß- ausuaguug sind die Durchbruchs- täler und die Canons (kanjon) oder Schluchtentäler. Durchbruchs- täler sind häufig durch die Arbeit rückwärtsschreitender Wasserfälle ent- standen. Die Caüonbilduug setzt am Steilrande des Tafellandes ein und schreitet vou dort rückwärts vor. Das großartigste Canontal ist das des Colorado in Nordamerika, das bis zu 2000 m tief ist. (Bilderanh. 19.) Talterrassen zeigen an, daß nach Zeiten geringer Ausuaguugs- tätigkeit solche schnellerer Vertiefung des Tales folgten. Vermag der Fluß durch sein starkes Gefälle mehr Erd- stoffe fortzuführen, als ihm zugeführt werden, so entsteht ein V-förmiges Tal, überwiegt aber die Ablagerung, so bildet sich das Muldental. Zwischen beiden steht die durch Gletscherausuaguug erbreiterte Ii- Form. (Abb. 27.) Uferbildung. Auf dem Unter- laufe der Ströme hört zwar die Ver- tiefung, nicht aber die Erbreiteruug des Flußbettes auf. Jede Biegung des Stromes regt ihn an, das äußere Ufer anzugreifen, während die ruhige Strömung am anderen Ufer eine Ablagerung neuen Laudes gestattet. So bildet sich abwechselnd auf der eiueu Seite eiu Steilufer, das immer mehr schwindet, und auf der andern ein Flachufer (Abb. 28), das im steten Wachsen begriffen ist. Drängen vorherrschende Winde die Flußströmnng fast stets nach der einen Abb. 23. Seitenarbeit der Flüsse. 1. Steilufer, 2. Flachufer, 3. Stromstrich.

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 9

1911 - Trier : Lintz
Das Natur- oder Landschaftsbild, 9 Guilst der südlichen Lage und der Meeresnähe noch die Gunst der tiefen Lage. Die kältesten Gebiete Deutschlands müssen dagegen, von den höchsten Gebirgen abgesehen, die nordöstlichsten Gegenden, also des Preußischen Landrückens sein; auf diesem erreicht die Buche die Nordgrenze ihrer Verbreitung. Während die Wärme nach der Höhe hin stetig abnimmt, wächst die Regenmenge, wenigstens bis zu einer gewissen Höhe, weil die Wolken beim Aussteigen zu den kühlen Gebirgs- höhen Steigungsregen abgeben. Die höchsten Gebirge Deutschlands, wie der Wasgenwald, der Schwarzwald, das Böhmisch-bayerifche Wald- gebirge, das Fichtel-Gebirge, der Harz und das Riesengebirge, erhalten bedeutende Regenmengen. Wirkungen des Oberflächenbaues. Durch den Oberflächen- bau werden besonders in den Gebirgslandschaften Mitteldeutschlands und des südwestlichen Deutschland große Gegensätze des Klimas hervorgerufen. In den geschützten Tälern ist es warm, auf den kalten Höhen wehen ungehemmt die Stürme Durch ein mildes Klima zeichnen sich namentlich die Oberrheinische Tiefebene, das Neckar- und Maintal, die Täler des Rheinischen Schiefergebirges, die Talmulden Thüringens und der Elbtalkessel bei Dresden aus. Welch große Be- deutung eine günstige Lage zur Sonne hat, deren Strahlen ge- neigte Flächen stärker erwärmen als wagerechte, zeigt das Beispiel des Rheingaus, der am Südabhauge des Taunus das günstigste Klima Deutschlands besitzt. Während nach 8 gerichtete Ge- birgsabhänge wärmer als die Nordabhünge sind, ist die West- feite der deutschen Gebirge regenreicher als die Ostseite, z B. des Wasgenwaldes, des Schwarzwaldes, des Böhmisch-bayerischeu Wald- gebirges und des Thüringer Waldes. Hinter hohen Gebirgen liegen tiefgelegene Gebiete im Regenschatten, so die Oberrheinische Tief- ebene hinter dem Wasgenwalde, das Thüringische Hügelland hinter dem Thüringer Walde und das Elster-Gebirge hinter dem Fichtel-Gebirge. Frei hervortretende Gebirge wirken dagegen gleichsam als Regen- s ammler, wie der Brocken. Im Gegensatze zu den Gebirgslandschaften Mittel- und Südwest- deutfchlauds haben die Flachlandschaften Süd- und Norddeutschlands ein gleichartiges Klima. Wärme und Regenmenge sind ziemlich gleichmäßig verteilt, und große Gegensätze fehlen. 4. Talbilöung und Gewässer. Talöffnungen in der äußeren Gebirgsumwalluug. Die Fels- sperren, welche die Gebirge um Deutschland ziehen, sind in zahlreichen

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 147

1911 - Trier : Lintz
Fünfter Teil. Mathematische Geographie. Erde und Himmel, wie sie erscheinen. 1. Der Horizont. Wlr können nur ein kleines Stück der Erdoberfläche sehen; auf freiem Felde erscheint dieses kreisrund. Wir sehen ferner einen Teil des Himmels; wie eine Glashalbkugel wölbt dieser sich über uns. In der Ferne scheinen Erde und Himmel sich zu berühren. Wir können Scfiertet/>u? nur bis zu dieser scheinbaren Berühruugsliuie sehen. Dieselbe begrenzt also unsere Aussicht. Darum heißt sie die Begreu- zende (Linie) oder Horizont. Die Horizontlinie umschließt die Horizoutsläche. Unser Horizont oder Ge- sichtskreis ist nicht immer gleich groß. Steigen wir höher, so wird er größer, er erweitert sich; steigen wir hinab, so wird er kleiner, er verengt sich wieder. Wechseln wir aber uuseru Stand- Punkt, so verschiebt sich der Horizont. Der Punkt, der sich senkrecht über uns, über nnserm Scheitel befindet, wird Scheitelpunkt oder das Zenith, der Punkt, der sich senkrecht unter uns befindet, Fußpunkt oder der Nadir genannt. 10* Pccßjchcri/?? oacerjva.e/er Abb. 41. Der Horizont.

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 6

1911 - Trier : Lintz
9?o. 8. Rosenernte im Tal von Kasanlik, mit Blick auf die kable Südseite des Balkan. Aus Wünsch!', Land und Leben, Geographische Wandbilder- (Leutert u. Schneidewind, Dresden.) No. 9. Felsen und Straße von Gibraltar. Korkgewinnung. Ans Wünsche, Land und Leben, Geographische Wandbilder. (Leutert u. Schneivewind, Dresden.) — 6 —

5. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 1

1911 - Trier : Lintz
Erster Teil- Mathematische Geographie. i. Erde und Himmel gemäß unseren Sinneswahrnehmungen. 1. Der Horizont. Wir können nur ein kleines Stück der Erdoberfläche sehen; § 1. auf freiem Felde erscheint dieses kreisrund. Wir sehen ferner Entwicklung einen Teil des Himmels; wie eine Glashalbkugel wölbt dieser sich es egnt"- über uns. In der Ferne scheinen Erde und Himmel sich zu be- rühren. Wir können nur bis zu dieser scheinbaren Berührungs- linie sehen. Dieselbe begrenzt also unsere Aussicht. Darum heißt sie die Begrenzende (Linie) Sc/iertet/ni/ra? 0¿er Horizont (von griech. horizein = begrenzen). Die Horizontlinie umschließt die Horizontfläche. Wir befinden uns, wenn das Laud eben ist, in der Mitte der Horizontfläche, — also von jedem Punkte der Horizontlinie gleich weit ent- fernt. Auch alle Punkte des Himmelsgewölbes scheinen gleich weit von uns entfernt zu sein. Unser Horizont oder Ge- weite des Fu/ijbitnfit -i.l t • -, . , , . Horizonts. oc¿efwa.c/tr sichtskreis ist nicht immer Abb. 2. Der Horizont. Sleich groß- Steigen wir höher, so wird er größer, er erweitert sich; steigen wir hinab, so wird er kleiner, er verengt sich wieder. Wechseln wir aber unsern Standpunkt, so verschiebt sich der Horizont. Wäre die Erde durchsichtig, so würden wir sehen, daß sich Die H'j»meis- das Himmelsgewölbe unter dem Horizonte fortsetzt und sich unter uns zu der andern Glashalbkugel wölbt. Den Himmel können wir uns als eine große, hohle Kugel vorstellen. Diese nennen Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausg. A. Mathem. Geogr. u. Kartographie. 1

6. Die deutschen Landschaften - S. 83

1896 - Trier : Lintz
Die Schweizer Hochebene. 83 gedeihen auch die Obstbäume. — Die Forstwirtschaft hat eine bedeutende Ausdeh.nung und gewährt vielen Be- wohnern Beschäftigung und Erwerb. In manchen Alpenthälern beschäftigen sich die Bewohner während der langen Wintermonate mit dem Verfertigen von Holzschnitzereien, wozu die heimatlichen Wälder die pas- senden Hölzer liefern. Die zierlichen Arbeiten werden im Sommer von den zahlreichen Vergnügungsreisenden, welche alljährlich die herrliche Alpenwelt durchwandern, gern als Andenken gekauft. — Holzschnitzerei. Die mittlere Zone ist grasreich. Da das Gras einen sehr kurzen Wuchs hat und zwischen Steingerölle aufspriesst, ist ein Abmähen desselben meistens nicht möglich. Eine Aus- nutzung kann also nur durch Abweiden der Grasflächen ge- schehen. — Die Viehzucht tritt als sogenannte Alpen- wirtschaftauf. Die Art und Weise, wie die Viehzucht betrieben wird, ist vollständig durch die bestehenden Verhältnisse bedingt. Weil die Kühe unmöglich den weiten Weg aus dem Thale nach der Alp. der hochgelegenen Bergwiese, täglich hin und zurück machen können, muss der Hirt, der Senne, während der ganzen Weidezeit mit der Herde dort verbleiben. Wenn der Schnee geschmolzen ist und die Wiesenmatten sich in junges, frisches Grün kleiden, dann ist die Zeit des Auftriebes gekommen. Der Johannistag, an welchem dieser stattfindet, ist für die Alpenbewohner ein Tag der Freude. Begleitet von den Segenswünsehen der im Dorfe Zurückblei- benden, zieht der Senne mit der stattlichen Herde zur Alp. Voran schreitet die Leitkuh. An dem Halse trägt sie die Glocke, bei deren Ton die übrigen Kühe in eine freudige Bewegung geraten Den Schluss macht der Stier, der den Melkeimer zwischen seinen Hörnern trägt. Auch ein Teil der Ziegen zieht mit auf die Alp, während der andere Teil derselben in den Wohnungen zurück- gehalten wird, damit sie während des Sommers den nötigen Milchbedarf liefern. Von den tiefer gelegenen Wiesen steigt der Senne mit der fortschreiten- den Schneeschmelze zu den höhern hinan. Auf jeder Alp ist für ihn eine Senn- hütte aus Holz erbaut, in welcher er mit der Herde nachts und bei stürmi- schem Wetter Unterkunft findet. Von morgens bis abends grasen die Kühe. Sie lassen sich das würzige und nahrhafte Futter schmecken, das sie ja während des ganzen langen Winters, wo es nur Heu gab, entbehren mussten. Wie freut sich der besorgte Senne jetzt ihres frischen und gesunden Aussehens ! Für den Sennen giebt es auf der Alp täglich viele Arbeit; wenn die Herde gross ist, hat er noch einen Gehilfen nötig. Zweimal (oder dreimal) am Tage werden sämtliche Kühe gemolken. Aus der Milch wird entweder Butter oder Käse bereitet. In letzterm Falle muss auch zweimal täglich gekäset wer- den. Die Vorrichtung hierzu befindet sich in einem Räume der Sennhütte. Von der Welt, von dem Leben und Treiben der Menschen hört^und sieht der Senne wenig. Nur alle 8 oder 14- Tage wird aus dem Thale ein Bote zu ihm gesandt, der einige Nahrungsmittel, besonders Brot bringt und umgekehrt die Butter- und Käseerzeugnisse mitnimmt, Aber der Senne ist gern bei seiner Herde, und nicht möchte er sich von seinen Kühen, die er alle mit ihrem Namen ruft, und die auf seine Stimme herbeikommen und seine Hand lecken, trennen. So verleben Hirte und Herde auf der hohen, luftigen und sonnigen Alp eine frohe Zeit, bis der Winter seine Anzeichen sendet. Graue^und dunkle Nebelwolken hüllen jetzt die Berge ein, und die Kühe senken traurig ihre Köpfe zur Erde. Dann sehnt sich auch der Senne wieder zurück in das stille Dörfchen im warmen Thale. Freudig rüstet er sich zum Abtrieb, der am Michaelis- tage stattfindet. Froh wird er von den im Dorfe Zurückgebliebenen empfangen, die während des Sommers das Heu von den tiefer gelegenen Wiesen, wo der

7. Die deutschen Landschaften - S. 84

1896 - Trier : Lintz
84 Die deutschen Landschaften. Graswuchs meistens höher ist, geerntet haben. Hinter den Kühen haben sich nun wieder die warmen Winterställe geschlosssen, und die Sennen sitzen abends beisammen in der Stube auf der Holzbank und erzählen einander von des Sommers frohen Tagen. Die obere Zone der Alpen, wo der Winter keinem Früh- linge weicht, wo sich das Natur le den nicht entfalten, also auch keine Ausnutzung desselben durch den Menschen statt- finden kann, hat für das Leben der Bewohner keine un- mittelbare Bedeutung. Durch die Gletscher, als die un- versiegbaren Quellen der Flüsse, erhält sie eine solche nur für ferne Gegenden, durch welche die Alpenflüsse ihren Lauf nehmen. Das Gebiet der Haupt al pen bietet also im allgemeinen nur wenige Mittel, die für den Erwerb des menschlichen Lebensunterhaltes verwertet werden können. Der geringe Ackerbau, die Forstwirtschaft und der Holzschlag, sowie die Alpenwirtschatt mit ihrem mühevollen Betriebe vermögen nur eine kleine Bevölkerung zu ernähren. Das Gebiet ist daher nur wenig besiedelt. Für die Ansiedelung haben die Be- wohner die am günstigsten gelegenen Punkte gewählt, nämlich die am meisten geschützten und, mit dem mildesten Klima ausgestat- teten Flussthäler. Die Kalkalpen oder Voralpen. Die Kaltalpen ragen nur in wenigen Gipfeln über die Schneegrenze, meistens sogar nicht über die Baumgrenze hinaus und ihr Gebiet kann darum fast ganz für die mensch- liche Kultur ausgenutzt werden. Es lässt nicht nur das Klima eine üppigere Entfaltung des Pflanzen wuchses zu, sondern es ist auch die Bodenbeschaffenheit eine günstigere. Die Ge- steinsarten, die in dem Kalkgebiete der Schweiz hauptsächlich vorkom- men, nämlich Kalkstein, Molasse und Nagelfluhe, haben ein loses Gefüge, so dass sich fast überall im Laufe der Zeit eine Er d k rum e von genügender Dicke gebildet hat. Da auch die Nieder- schläge, wie im Gebiete der Hauptalpen, in grosser Häufig- keit eintreten, sind die Bedingungen für ein üppiges Gedeihen der Pflanzen erfüllt. Die grössere Gunst der Naturverhältnisse in diesem Gebiete hat auch ihren Einfluss auf die Gestaltung der mensch- lichen Enverbszweige ausgeübt, welche die Ausnutzung des Na- turlebens übernommen haben, nämlich des Ackerbaues und der Viehzucht; es konnteu diese mehr zur Entwicklung ge- langen. Die untere Zone ist in den Voralpen ebenfalls die Gegend des Ackerbaues und des Baumwuchses. Wegen der bessern Beschaffenheit des Bodens konnte der Anbau von Getreide und Gemüse eine grössere Ausdeh- nung als in den Hauptalpen erlangen. Es würde dieser Zweig der menschlichen Thätigkeit noch mehr zur Geltung kommen können,

8. Die deutschen Landschaften - S. 71

1896 - Trier : Lintz
Die Schweizer Hochebene. 71 and mit dem St. Gotthard hängt sie nur im Oberalpasse zwi- schen Reuss und Rhein zusammen. Wie in der Richtung, so hat sie auch im geologischen Aufbau mit der Finsteraarhorngruppe eine merkwürdige Uebereinstimmung; denn sie besteht ebenfalls nur in der dem St. Gotthard, dem Herz der Schweizer Alpen, zugekehrten Seite aus krystallinischem Gestein, während in der andern schon der Kalkstein auftritt. An Mächtigkeit und Höhe, sowie in der Gipfelbildung und in der Ausdehnung der Gletscher steht sie aber jener Gruppe weit nach. Der höchste Berg ist der hohe T ö d i (3623 m). Er ragt über seine Umgebung bedeutend hervor und ist darum weithin sichtbar. Wie über die Finsteraarhorngruppe, so führen auch über die Tödikette keine Kunststrassen, sondern nur Saumpfade. Die Finsteraarhorn-, Tit Iis- und Tödi g ruppe können als eine zusammengehörige, nur durch Flussthäler in diese drei Glieder geteilte Alpenkette aufgefasst werden, zu der der St. Gotthardstock etwas süd- licher in der Mitte gelegen ist. Von diesem ziehen sich auch nach Südwesten und Südosten Gebirgszüge, nach jener Richtung die Matterhorngruppe oder Monterosagruppe (vom Simplonpasse an), nach dieser die Gott- hardgruppe i. weit. Sinne (auch Adulagr. genannt), welche beiden wieder eine zusammenhängende südliche Kette bilden. Alle genannten Alpenzüge, die im St. Gotthard gleichsam ihren Ausstrahlungspunkt haben, wer- den unter dem Namen M i 11 e 1 a 1 p e n vereinigt, weil sie von dem ganzen Alpen- gebirge den mittlem Teil bilden. An ihn setzen sich im Westen, vom Passe des g r o s s e n S t. B e r n h a r d an, die in südlicher Richtung verlaufenden Wefs t- Alpen an. Im Osten schliessen sich zunächst, vom Splügenpasse bis zum Brenn erpasse, Alpenzüge an, die noch zu den Mittelalpen gerechnet werden und deren östlichen Flügel bilden. Dann folgen vom letztern Passe an die Ostalpen, die bis zur Donau reichen. Das Hochgebirge*) der Alpen stammt nicht aus der ältesten Bil- dungszeit der Erdoberfläche, sondern ist zu dieser Höhe erst in der tertiären**) Zeit, emporgehoben worden. Die wissenschaftliche Nachforschung über die Ent- stehung der Alpen hat die Spuren grosser und vielfacher Veränderungen, welche auf diesem Stück Erde vorgegangen sind, gefunden. Mehrmals ist das jetzige Alpengebiet von üppigem Pflarizenwuchs bedeckt gewesen, mehrmals ist es, in Abwechslung mit jenen Zeitabschnitten, zum teil wenigstens von den Meeres- wogen bespült worden. Infolge der allmählichen Erkaltung des Erdkörpers, von der man annimmt, dass sie in der Tertiärzeit schneller fortgeschritten ist, ent- standen Faltungen auf der Erdoberfläche, (ähnlich wie bei einem zusammen- geschrumpften Apfel). Durch die grosse Erdfalte, die sich als das gewaltige Alpengebiet heraushob, wurden die schon vorhandenen, in der sekundären und tertiären Zeit aus Meeresablagerungen entstandenen kalkhaltigen Schichten der Kreide, des Jura, der Trias, der M o 1 a s s e auseinandergesprengt, welche sich jetzt dem hervorgebrochenen krystallinischem Urgestein, den hoch aufge- türmten Granit- und Gneismassen im Norden und Süden vorlagerten. (Er- klärung der Gebirgsbildung nach der Kontraktionstheorie). Aus dieser Entstehungsgeschichte der Alpen ergiebt sich die erste *) Hochgebirge nennt man eine Erhebungsmasse, die über ca. 2500 m steigt. Gebirge, die unter dieser Höhe bleiben, heissen Mittelgebirge. **) Es bedarf wohl kaum des Hinweises, dass man vor jüngern Schülern nicht solche wissenschaftlichen Ausdrücke gebrauchen darf. Man kann sich mit Bezeichnungen, wie älsteste, ältere, jüngere, jüngste Bildungszeiten helfen.

9. Die deutschen Landschaften - S. 203

1896 - Trier : Lintz
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene. 203 sind Bernkasteler Doktor, Ohligsberger und Braune- b e r g e r. Beliebte Moselweine sind ferner Zeltinger, Graach er, Pisporter, Grünhäuser (bei Trier) und die Weine von Win- n i ngen. Unter den Nahe weinen sind der Scharlachber- ger und der Kautz enberger, unter den Saar weinen der Scharzhofberger die vorzüglichsten. Zur Zeit der W einlese entfaltet sich in den Weinthälern, besonders des Rheines, der Mosel und der Ahr, ein f r ö h 1 i:c h e s und lustiges Leben und Treiben. Mehr als anderswo ist ja dort das Herz deswinzers mit den Reben verwachsen, mühevoller sind ja dort all' die vielen Ar- beiten, die zu deren Gedeihen geschehen müssen. Auf dem Rücken muss der Winzer den Dünger hinauftragen auf die hochgelegenen Terrassen, ja oft selbst neues Erdreich, wenn dieses näm- lich durch starke Regengüsse weggeschwemmt wurde. Mit Eifer schiefert er alljährlich seinen Weinberg, d. h. er klopft und spaltet Schiefergestein und scharrt es um die Rebstöcke, damit von ihm die Sonnenstrahlen begierig aufgefangen werden und durch seine Verwitterung zugleich der Roden neue Nährstoffe erhalte. Neue Pflanzungen nimmt der Winzer vor, wo er alte Weinstöcke aus- roden musste, weil sie entweder keinen genügenden Ertrag mehr lieferten oder vom Frost vernichtet wurden, und in schweren Bürden schleppt er die Pfähle hinauf, die zum Anbinden der Reben dienen sollen. Unter der Kraft der warmen Frühlingssonne beginnen die Wein- stöcke zu treiben, und mehr und mehr bekleidet das anfangs ganz spärlich er- scheinende Grün die nackten Bergwände. Die Triebe wachsen, und zahlreiche Blütenscheine zeigen sich. Doch das Herz des Winzers ist voll banger Sorge. Ein Spätfrost kann seine ganze Hoffnung zerstören, und wenn diese Gefahr glücklich überstanden ist, kann in der Blütezeit der Trau- den andauerndes Begenwetter, das den Fruchtansatz verhin- dert, noch viel schaden. Ferner fragt sieb sein banges Herz, ob auch der Sommer und der Herbst genugso nnenwärme spenden werden, da- mit sich die köstliche Frucht kräftig entwickeln und zur vollen Reife gelangen könne. Wie sollte er sich darum nicht freuen, wenn endlich die Beeren be- ginnen, in Wein überzugehen, wenn die Zeit gekommen ist, wo die Weinberge geschlossen werden und nur noch wenige warme Herbst- tage nötig sind, bis die Trauben ihre volle B e i f e erlangt haben und ihre Lese beginnen kann. Und erst recht ist seine Freude berechtigt, wenn es einen guten mittlem oder gar einen vollen Herbst giebt. Unter Jauchzen, Scherzen und Singen ziehen alle hinauf zur Traubenlese in den Weinberg, und das enge Flussthal halltwieder von den frohen Weisen. Immer wieder von neuem füllen sich die Trag- körbe, füllen sich die grossen Bottiche auf dem leichten, von rebenbekränz- ten Ochsen gezogenen Wagen mit der köstlichen Frucht. Bald kann sich der Winzer laben an dem süssen Weinmost, und prüfend schmeckt er den Fe d e r wei ss er , prüfend das erste Glas des frischen, jungen Weines, den er mit sorgfältiger Arbeit aus der geernteten Frucht gewinnt. Und wenn im folgenden Frühjahre die Weinversteigerungen stattfinden, dann klingen die Thaler in des Winzers Tasche fast noch heller als vorher das Jauchzen in seiner Brust. Aber nicht bloss sein Herz wird durch den Wein erfreut. Wie viele Menschen laben sich an dem würzig duftenden Tranke, der so froh und heiter stimmt, und wie viele Kranke saugen aus ihm neue, frische Lebenskraft! Tn der Gunst des Klimas, der die Rebe ihr gutes Gedeihen verdankt, liegt auch die Möglichkeit eines lohnenden Obstbaues begründet. Wie die Rebenanlagen die sonnigen Höhen der steilen Bergwände umkränzen, so umschatten die Obstbäume die freundlichen Dörfchen und Städtchen in den Thälern. Um- fangreiche Obstpflanzungen giebt es selbstverständlich nur

10. Die deutschen Landschaften - S. 156

1896 - Trier : Lintz
156 Die deutschen Landschaften. teils der nördlichen Verflachung des Schwarzwaldes (dem Kraichgau), teils dem Odenwalde gegenüber. An Höhe kommt die Haardt letzterm, mit dem sie auch den Buntsandstein als vorherr- schendes Gestein gemein hat, gleich; doch hat sie einige bedeuten- dere Erhebungen, z. B. den Kai mit (G30 m), der am Ostrande des Gebirges liegt, und den Donners der g (690 m), eine aus Porphyr bestehende Bergmasse, der sich recht stattlich über dem nordwestlichen Teile erhebt. Nach Westen geht die Haardt in eine ziemlich eintönige Hügellandschaft, den W e s- t r i c h , über. Der Taunus (die Höhe). Im Norden bildet ein fast quer vorgelagertesge- b i r g e den Abschluss der oberrheinischen Tiefebene, nämlich der T a u n u s. Er gehört schon dem m i tt el r h ei n i sc h e n G e b i r gs- p late au an, das nach seiner Hauptgesteinsmasse, dem Schiefer- thone, als rheinisches Schiefergebirge bezeichnet wird. Die höchste Erhebung zeigt er auf der der oberrheinischen Tiefebene zuge- kehrten Seite. Er bietet hier den Anblick einer langen Berg- kette, in der unter den sanft gewellten Bergformen am höchsten der grosse Fei db erg (881 m) emporragt. Der der Mittags- sonne und den warmen Südwinden zugekehrte Südostabhang des Taunus, unter dem Namen Rheingau bekannt, ist in klimati- scher Hinsicht einer der am meisten begünstigten Landstriche Deutschlands. Nach Nordwesten breitet sich das Gebirge platea u- artig bis zur Lahn, einem rechten Nebenflusse des Rheines, aus und schwillt nur noch in wenigen Kuppen über die mittlere Höhe von 400 m an. Zum Rheinstrom fällt es steil ab. An der Südwestecke des Taunus erhebt sich auf dem steil zum Rheine abfallenden Niederwalde das Denkmal der Germania, die gleichsam als Hüterin des deutschen Reiches beschir- mend über die gesegneten deutschen Gauen hin weg- blickt. Das Innere (1er Landschaft. Diegenannten Gebirge schliessen eine langgestreckte, schmale Tiefebene ein. Man nimmt an, dass diese durch eine Einsenkung des Erdbodens zwischen den beiden Gebirgsreihen entstanden ist, und sucht sich auf diese Weise auch den steilen Abfall der sämtlichen Gebirge nach dem Rheine zu erklären. Die einzige Er- hebung in ihr ist der Kaiserstuhl, eine vielkuppige, schönbe- waldete Basaltmasse am rechten Rheinufer, die im höchsten Punkte bis zu 558 m ansteigt.
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